Forschungsstation Gobabeb
Heute gibt es für uns Wüste pur! Und so starten wir erst auf ziemlich wilder Gravel Road In den Namib Naukluft Park, wo wir einen tollen Blick über die sogenannte Mondlandschaft bekommen. Nur ein kurzes Stück weiter finden wir beeindruckende Exemplare der Welwitschiapflanze – dem Wahrzeichen von Namibia. Ob diese Pflanzen hier 4000 oder nur 800 Jahre alt sind werden wir nie erfahren… aber es ist schon faszinierend, wie eine Pflanze unter diesen Bedingungen überhaupt so lange überleben kann!
Es geht weiter durch wirklich einsame Abschnitte der Namibwüste, bis wir das Gebiet der Topnaars erreichen. Wir halten bei ihrer kleinen Wüstenschule, wo gerade Mittagspause ist und werden dort herzlich in Empfang genommen. Die Schule ist eine Art Internat für Kinder der ersten bis siebten Klasse. Und schon herrscht Aufregung pur: was hat Annika da für ein Fake Bein? Wie fühlen sich die dicken Haare von Hannah an?Oder die weichen von Mercy? Wie cool sehen wir denn auf den Fotos von Silja aus? Oder in welcher Klasse seid ihr denn? Aber auch unsere Mädels haben viele Fragen: wieso haben die Kinder in ihren Zimmern weder Spielsachen noch andere Möbel als Betten? Warum trägt man bei 35° Strickpullover als Schuluniform? Und wieso besteht der Fußball der Jungs aus einer einfachen Plastiktüte gefüllt mit Stoffresten?
Es dauert nicht lange, bis sich die Kinder gegenseitig viele Fragen stellen… und auf beiden Seiten wird das staunen immer größer. Ein Eye-opener für alle!
Bei so vielen Fragen wurde es schnell später als gedacht und so nehmen wir den nächsten Busch neben der Straße, der ein bisschen Schatten spendet um Mittag zu essen. Yummy!
Und damit wir nicht zu früh bei der Forschungsstation ankommen, hat Richi noch gut eine halbe Stunde Survival Training in der Wüste bei heißer Mittagssonne eingebaut …aber das bleibt unser Geheimnis ;-)!
Das kalte Bier danach in Gobabeb schmeckt auf jeden Fall herrlich!
Die Dünen rufen! Und so starten wir gleich mit Rucksack und ausreichend Trinkwasser durch das Flussbett des Kuiseb. Noch ist es schattig und kühl, aber schon bald geht es im roten Sand bergauf und der ist noch mächtig heiß. Und passend zum Sonnenuntergang erreichen wir eine wunderschöne Stelle mitten in den Dünen, wo Richi den letzten gemeinsamen Sundowner perfekt inszeniert. Jetzt bloß nicht sentimental werden! Lieber auch noch im letzten Licht den Gipfel erklimmen und die faszinierende Aussicht genießen. Denn die Mädels sind schon mindestens fünfmal hinauf geklettert und heruntergerannt…der größte Sandkasten ever!
Und bei hellem Mondschein machen wir unsere kleine Nachtwanderung zurück zur Forschungsstation. Hätten die Mädels dabei nicht so viele Witze erzählt, dann hätten sie sicher auch den Wüstenfuchs bellen gehört. Aber der besucht nur uns Erwachsene, als wir später auf der Terrasse einen letzten Schlummertrunk nehmen und die Mädels schon längst schlafen.